Es ist faszinierend, wenn winzig kleine Objekte in hoher Auflösung bildschirmfüllend fotografiert werden können. Alle Abbildungsmaßstäbe zwischen 1:10 und 10:1 werden als Makro bzw. Makrofotografie bezeichnet. Wird zum Beispiel im Maßstab 2:1 fotografiert, dann wird das Motiv auf dem Foto zweimal so groß abgebildet. Im Maßstab 1:1 wird das Motiv in Naturgröße abgebildet. Um diese eindrucksvollen Aufnahmen zu erstellen, wird idealerweise ein Makro-Objektiv verwendet. Einige Zoomobjektive können ebenfalls bis zum Maßstab von 1:2 vergrößern, sind aber keine echten Makros. Ein Makro-Objektiv bietet mindestens einen Abbildungsmaßstab von 1:1.
Ein solches Objektiv ist genau auf diesen Einsatzbereich ausgerichtet. Seine Stärken liegen in der genauen Abstimmung der Schärfentiefe. Dieser Bereich ist in der Makrofotografie sehr gering, sodass der Fotograf sehr genau auf das zu fotografierende Objekt scharfstellen muss. Vorder- und Hintergrund zerfließen meist in Unschärfe. Abhängig von der Brennweite eines Objektivs spielt die Fluchtdistanz eine wesentliche Rolle. Wenn mit dem Objektiv zum Beispiel sehr dicht ein Insekt fotografiert werden soll, wird diese natürlich schneller wegfliegen als wenn der Abstand hierzu größer ist.
Mit einem sogenannten Retroadapter, mit dem ein normales Objektiv andersherum vor die Kamera gesetzt wird, können ebenfalls Makro-Aufnahmen erstellt werden. Ansonsten gibt es noch Zwischenringe, Vorsatzlinsen und das traditionelle Balgengerät.
Ein Balgengerät mit einem Normalobjektiv ist relativ aufwändig konstruiert. Die Bedienung erfolgt ausschließlich mechanisch. Die elektronischen Signale moderner Objektive kann über ein Balgengerät nicht an die Kamera übertragen werden. Dennoch nutzen viele Profis ein solches Hilfsmittel anstelle eines echten Makroobjektivs.
